Im Kampf gegen den Klimawandel braucht es neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen auch zwingend neue Technologien, um Kohlendioxid (CO2) zu speichern. Eine solche ist das sogenannte "Direct Air Carbon Capture and Storage", kurz DACCS. Vereinfacht kann man es sich als eine Art "Staubsauger" für CO2 vorstellen.
Im September hat ein Schweizer Unternehmen in Island eine solche Anlage mit dem Namen "Orca" in Betrieb genommen, die jährlich rund 4000 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen und im Erdboden einlagern soll.
Bei dem Verfahren wird mittels Ventilatoren Luft durch einen Filter gepresst. Im Filter findet dann ein chemisches Verfahren statt, das CO2 aus der Luft trennt. Schließlich kann das herausgefilterte Treibhausgas mit Wasser gemischt und in den Erdboden befördert werden, wo es sich in wenigen Jahren zu Stein umwandelt.
Betrieben wird die Anlage auf Island mit erneuerbarer Energie aus der Geothermie. Weil die Trennung von CO2 aus der Luft sehr viel Energie verbraucht, ist es für die Gesamtbilanz wichtig, dass der Strom aus nicht-fossilen Energieträgern produziert wird.
Die absorbierte Menge an Kohlendioxid entspricht etwa dem CO2-Ausstoß von 200 bis 300 Menschen. Dies ist im Vergleich zum globalen Kohlendioxidausstoß zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, nichtsdestotrotz markiert Orca einen Meilenstein in diesem Spezialgebiet.
Durch den weltweiten Verbrauch fossiler Energien betrug der CO2-Ausstoß im Jahr 2020 knapp 40 Milliarden Tonnen CO2. Weil dieser auch in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird, dürften auch solche Technologien zur Speicherung von Kohlendioxid immer verbreiteter zur Anwendung kommen.
